Momente

Johanna Hartwig

 

 

 

Buch des Lebens

Ich habe gerad' das Buch gefunden,

in das das Leben seine Zeilen schreibt.

Es ist mit Leidenschaft und Blut gebunden

aus dem Papier der Ewigkeit.

Gefüllt mit wundervoll'n Geschichten

voll Liebe, Glück und Zuversicht,

unsagbar traurigen Gedichten,

in denen auch das Stärkste bricht

Lies mir von Liebe und von Tränen,

von dem, was geht, und dem, was bleibt.

Auch wenn wir uns nach Freiheit sehnen,

sind wir doch, was das Leben schreibt.

 

 

 

 

Verboten jeder Blick zu dir,

doch schaue ich so gern.

Trotzdem bleibe ich dir fern

und Traum um Traum erwacht in mir.

 

Wir wandern in geheimen Räumen,

es weht geheimnisvoller Wind,

denn ich weiß, auch in meinen Träumen,

dass sie mir streng verboten sind.

 

Wie kannst du nur so reizvoll sein?

Fast unverschämt könnt' man es nennen!

Träum' ständig vom Zusammensein,

als würd' ich nicht die Wahrheit kennen.

 

 

 

 

Zweifel

Es kann wohl niemand je erzählen,

wie die Welt schon morgen ist.

Niemand kann der Welt befehlen,

dass sie uns morgen nicht vergisst.

Ich kann mein Herz grad' nicht erreichen,

kann nicht verstehen, was es sagt,

doch aus meinen Augen weichen

Tränen, als ob es etwas ahnt.

Bitte Welt, vergiss uns nicht

und bitte Herzschlag, hör nicht auf.

Ich habe Angst um Dich und mich

und vor der Tage Lauf.

 

 

 

 

Schokolade

Jede Reihe eine Zeile,

jede Tafel ein Gedicht,

verführe mich für eine Weile,

widerstehen kann ich nicht,

denn wie du weißt:

Ich liebe dich.

 

 

 

 

Engel

Einsam zieh ich durch die Gegend,

einsam wandert auch mein Herz,

Zweifel in sich schwer bewegend.

Ich sehe nur noch Leid und Schmerz.

 

Wer ist bei mir? Wer ist mit mir?

Nimmt mich jemand in den Arm?

Wer ist da und trägt mich fort hier,

wenn ich nicht mehr gehen kann?

 

Einsamkeit begleitet mich.

So scheint's mir, doch ich irr!

Es leuchtet noch der Hoffnung Licht,

da ist noch irgendwer!

 

Da beugt mein Engel sich zu mir

und spricht: „Nicht traurig sein!

Ich wache jeden Tag bei Dir

und lass' Dich nie allein!“

 

 

 

 

II

Leises Knistern unter Sternen,

Im Wind flackert das Licht,

Warme Funken schwärmen

um dein rauchverschleiertes Gesicht.

 

 

 

 

IV

Ein seichter Fluss im Sonnenlicht,

Vögel zwitschern in den Bäumen,

Ein Windhauch streichelt ihr Gesicht,

Die Welt hält an zum Träumen.

 

 

 

 

Seltsam, wie sich Dinge wandeln,

wie Perfektes plötzlich bricht,

wie Entscheidungen sich fällen,

ohne, dass man ein Wort spricht,

wie die Welt in Scherben klirrt,

wie welkt, was doch so schön gedieh'n,

wie das Glück zu Trauer wird,

wie endet, was unendlich schien.

So schnell wird Flug zu freiem Fall,

so schnell weht alles fort,

was vorher doch noch überall,

so leer wird jedes Wort.

 

 

 

 

 

 

Diese Leseprobe enthält einzelne Gedichte aus den verschiedenen Kapiteln. Mehr finden sie im Buch!

Viel Freude beim Lesen!

 

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© 2012 Johanna Hartwig

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN: 978-3-8495-4398-3

Printed in Germany

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